Egal ob One-Night-Stad, Affäre oder feste Beziehung: Sex macht Spaß. Allerdings braucht es für entspannten Sex auch etwas Vorbereitung, damit anschließend keine bösen Überraschungen warten, die jucken brennen oder heulend in die Windel machen. Nach wie vor sind Kondome das sicherste Mittel gegen sexuell übertragbare Krankheiten und mit das beste Mittel für den Mann auf Nummer sicher zu gehen, dass er Frau nicht ungewollt einen Braten in die Röhre schiebt (Abstinenz ist natürlich sicherer, macht aber weniger Spaß).
Gerade bei einem One-Night-Stand läuft ohne Kondom gar nichts. Üblich ist es, dass der Mann das Kondom besorgt. Jetzt kommt also die Qual der Wahl des richtigen Kondoms.
Die Basics
Kondome gelten in Deutschland als Medizinprodukte die bestimmte Mindestanforderungen erfüllen müssen. Daher sind eigentlich alle Kondome die man in den Läden kaufen kann sicher.
Die meisten Kondome bestehen aus Naturkautschuklatex. Dieses bietet eine zuverlässige Barriere gegen Bakterien, Pilze, Spermien und die meisten Viren. Ein Kondom muss es aushalten auf das Siebenfache seiner ursprünglichen Größe ausgedehnt zu werden. Zudem wird die Dichte von Kondomen mit Strom getestet. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann ein Kondom mit dem Prüfsiegel des DLF verwenden, bei dem das Kondom noch weitere Tests bestehen muss. Obwohl Kondome vor vielen Krankheiten schützen, ist dennoch bei einigen Krankheiten wie beispielsweise Syphilis, HPV und Genitalwarzen auch mit Kondom eine Ansteckung möglich. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn Beschwerden auftreten oder wenn die Sex-Partnerin kleinlaut anruft.
Öl macht Kondome aus Kautschuk-Latex kaputt, auch wenn man es nicht immer sieht. Daher sollte man das Kondom stets von Massageöl, Handcreme oder Lippenpflegecreme fernhalten. Auch eignet sich Kokosöl und Co nicht als Gleitgel und bei Intimpflegecrems oder zuvor genommenen vaginalen Zäpfchen ist Vorsicht geboten. Stattdessen gibt es eine große Auswahl von Gleitgels auf Wasser oder Silikonbasis auf dem Markt. Auch spitze Fingernägel, Pircings und Zähne können Kondome kaputt machen. Auch wenn es langweilig ist, bist du doch auf der sicheren Seite das Kondom selbst mit den Händen überzuziehen.
Die richtige Größe
Ist ein Kondom zu eng, steigt die Gefahr, dass es reißt. Außerdem ist es dann unbequem. Ist es zu groß, kann es abrutschen. In beiden Fällen ist die Pille danach und eventuell ein Arztbesuch eine ganz gute Idee. Die meisten Kondome haben allerdings einen gewissen Spielraum bezüglich der Passgröße.
Um die perfekte Kondomgröße zu bestimmen, misst man den Umfang des steifen Penisses an seiner dicksten Stelle. Ein Maßband findet man in jedem guten Nähkästchen oder im Drogeriemarkt. Die Hälfte dieses Umfangs (abzüglich ein bis zwei Millimetern) ist die Größe die das Kondom haben sollte. Bei einem Umfang von 105mm (10,5 cm) wäre die optimale Kondomgröße also 52mm, bei einem Umfang von 122mm (12,2cm) wäre die optimale Größe ca. 60mm.
Die Qual der Wahl
Nachdem die Grundlagen nun geklärt sind betrachten wir den Kondommarkt mal etwas genauer. Denn das „normale Kondom“ findet man kaum noch. Stattdessen stehen viele lustige und seltsame Kondome in den Regalen, die alle den besten Sex der Welt versprechen.
Gefühlsechte Kondome
Gefühlsechte Kondome sind meist aus einem besonders dünnen Material, durch das die Partner die natürliche Struktur der Körperteile des Partners noch spüren können. Wer eigentlich lieber auf Kondome verzichten würde, sollte als Schutz zu diesen Produkten greifen. Sie geben die maximale Gefühlsechtheit, die mit einer vollen Schutzbarrierefunktion überhaupt möglich ist. Also so viel Kondom wie nötig, so wenig Kondom wie möglich. Mit diesen Kondomen kann man nicht viel falsch machen.
Kondome mit besonderer Oberfläche
Kondome mit Struktur sind nicht nur ein Verhütungsmittel, sondern können auch Spaß machen. Durch die Struktur fühlt sich das Kondom für die Frau nicht so glatt an und sie wird stärker stimuliert. Hier gibt es beispielsweise gerippte oder genoppte Kondome. Dies kann zu schnelleren oder besseren Orgasmen führen. Wer seiner Partnerin mehr mehr Spaß trotz Kondom machen möchte, sollte zu diesen Kondomen greifen. Wer kein Kondom braucht, kann diese Kondome auch als Sextoy verwenden. Allerdings steht nicht jede Frau auf Noppenkondome. Für empfindliche Frauen können die Noppen auch schmerzhaft sein. Bei einem Rendezvous oder beim Ersten Mal, lenkt zu viel Schnickschnack eher ab. Daher sind Noppenkondome eher etwas für Experimentierfreudige und Leute, die für alle Fälle auch noch andere Kondome dabei haben.
Kondome mit Geschmack
Kondome mit Geschmack sind dafür Gedacht sie in den Mund zu nehmen. Weder Vagina noch Penis haben Geschmacksnerven und können daher nichts mit den Aromastoffen anfangen. Da die Vagina sich ständig selbst reinigt und neu befeuchtet, ist der Geschmack der Vagina nach Penetration mit einem Geschmackskondom nicht deutlich verändert. Daher ist der Zweck rein darauf beschränkt, der Frau einen Blowjob mit Kondom angenehmer zu machen.
Orgasmus verzögernde Kondome
Auch wenn zunächst dämlich klingt, sind diese Kondome dazu da dem Mann weniger Spaß zu machen. Diese Kondome sollen den Orgasmus beim Mann herauszögern, indem durch ein Betäubungsmittelgel auf der Innenseite (z.B. Benzocain) oder eine sehr glatte Oberfläche die Empfindungsfähigkeit der Eichel herabgesetzt wird. Der Mann spürt also weniger beim Sex. Ein wahrer Gentleman lässt auch im Bett die Dame zuerst kommen. Diese Kondome sehr sinnvoll, um die Zeit die „Mann kann“ zu verlängern. Vor allem bei Pärchen, bei denen die Frau normalerweise deutlich mehr Zeit benötigt, um zum Orgasmus zu kommen als ihr Partner, lohnen sich diese Kondome. Wer sich häufig zu früh freut, kann hiermit Abhilfe schaffen.
Latexfreie Kondome
Einige Menschen reagieren allergisch auf Latex. Für sie gibt es spezielle Kondome aus Kunststoff. Außer in ihrem Material unterscheiden sich Latexfreie Kondome nur wenig von herkömmlichen Kondomen. Allerdings können sie zusammen mit ölhatigen Gleitgels eingesetzt werden, die bei Latexkondomen nicht verwendet werden dürfen. Wer allergisch auf Kondome reagiert, sollte es allerdings nicht direkt auf das Latex schieben. Oft sind es auch einfach Bestandteile des Gleitgels oder der Spermizids die auf dem Kondom sind, auf die reagiert wird. Testweise kann man Kondome verschiedener Marken verwenden. Nicht bei allen Marken sind die Inhaltsstoffe gleich.
Vegane Kondome
Vegane Kondome liegen voll im Trend. Bei üblichen Kondomen kommt häufig der Milchbestandteil Casein zum Einsatz. Gesundheitsschädlich ist der an sich nicht, aber wer auf tierische Produkte verzichten möchte, sollte auch bei Kondomen auf das Vegansiegel achten. Darüber hinaus sind einige vegane Kondomsorten inzwischen mit kreativen Verpackungen zu wahren Kultkondomen geworden. Gerade auf Festivals oder bei einem One-night-Stand, kann man mit ihnen nicht nur wenig falsch machen, sondern bei der Dame womöglich noch ein paar Pluspunkte sammeln.
Leuchtende Kondome
Leuchtende Kondome funktionieren genauso wie die Leuchtsterne, die Kinder über ihre Betten kleben. Sie werden kurz mit Licht bestrahlt und leuchten anschließend für eine gewisse Zeit. Sie sind ein lustiges Gadget. Gerade Star-Wars-Fans, kann man mit seinem Lichtschwert begeistern. Allerdings liegt bei vielen „Spaß“- Kondome der Leuchteffekt im Vordergrund, so dass die Gefühlsechtheit und auch die Verträglichkeit hier eher das Nachsehen haben.
Bunte Kondome
Auch bunte Kondome gehören eher in die Kategorie nette Gadgets. Außer optisch bringen sie nicht wirklich Mehrwert ins Liebesleben. Allerdings sollte man sich bei bunten Kondomen bewusst sein, dass sie nicht von jeder Partnerin als erregend wahrgenommen werden. So manche Frau mag von einem grünen Penis auch eher abgeschreckt als angeturnt sein. Aber wer gelegentlich mal eine Gurke statt einer Bockwurst mag, kann es mit farbigen Kondomen richtig bunt treiben.
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